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04.03.2010 - Von Swakopmund in die Namib


Endlich sind Dirk und ich wieder gesundheitlich einigermaßen parat. Ein gutes Frühstück bietet die Grundlage für unsere heutige Etappe in die Namib Wüste. Über die Küstenstraße und durch den Dünengürtel gelangen wir via Walvis Bay auf die Schotterpiste Richtung Kuiseb Pass. Zügig lassen wir den Küstenstreifen hinter uns und gelangen ins heißere Landesinnere. Unsere Fahrt gestaltet sich jedoch, aufgrund unserer nicht wirklich guten gesundheitlichen Konstitution als äußerst anstrengend. Hinzu kommt, dass wir unseren Trinkwasserverbrauch nach unserer Krankheit falsch eingeschätzt haben.


LOST IN THE DESERT

Bereits nach der Hälfte der Strecke ist unser Wasser aufgebraucht. Und so kommt das Eine zum Anderen. Unser Plan war nach ca. 200km unsere Wasservorräte auf einem Campingplatz in der Nähe des Kuiseb Pass aufzufüllen. Doch wir finden an diesem Ort nur einen verwaisten Stellplatz vor. Weit und breit ist keine Versorgungsmöglichkeit in Sicht. Die nächsten Dörfer sind von hier aus um die 100km entfernt. Wir bewegen uns jetzt seit einigen Stunden in der Wüste bei knapp 40°C und haben sichtlich Mühe, die Motorräder auf der Schotterpiste in der Spur zu halten. Unsere Schnittgeschwindigkeit liegt bei ca. 40 km pro Stunde und es gibt keinen Baum oder Strauch um zu rasten. Der Planet brennt unbarmherzig und zwingt uns auf der Kuiseb Passhöhe zu einer kurzen Rast. Im winzigen Schatten den uns unsere Maschinen mit ihren Koffern bieten studieren wir erneut die Straßenkarte und entdecken in ca. 40km Entfernung ein eingezeichnetes Guesthouse.


Rooisand Hunting Farm

Endlich ein Lichtblick. Wir mobilisieren unsere Kräfte mit Hilfe einer letzten Dose Sprite. Eine heiße schäumende Trinkbrühe bei diesen Temperaturen. Nach einer weiteren Stunde auf ausgefahrenen Schotterpisten erreichen wir abgekämpft und durstig die Rooisand Hunting Farm. Die Übernachtung im Doppelzimmer schlägt hier mit 145¤ bei Vollverpflegung zu Buche. Sicherlich nicht unsere Preisliga und Campinggäste gehören hier nicht zum erwünschten Klientel. Die Lodge hat sich auf reiche Großwildjäger und deren Geldbeutel spezialisiert und bietet für Campinggäste keinen Service. Nach einiger Diskussion bekommen wir dennoch Wasser und Brot zu kaufen. Auf dem angegliederten Camp Site besteht die Möglichkeit zu grillen und wir erstehen noch 2kg! feinstes Oryx Steak zum Preis von umgerechnet 2¤. So lassen wir unseren Tag bei einem opulenten Barbecue, begleitet von einem traumhaften Sonnenuntergang und einigen kühlen Wassern ausklingen.



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© 2010 · Christoph Schlieper & Dirk Steiling